Home Denkkultur Hygge und Lagom – Skandinaviens Rezept fürs Glück

Hygge und Lagom – Skandinaviens Rezept fürs Glück

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Welcher Lebensstil hilft uns ein glückliches und ausgewogenes Leben zu führen? Wie können wir als Gesellschaft ein gutes Leben für alle ermöglichen? Die Dänen landen beim Glücks-Index jedes Jahr auf Platz 1 und auch Schweden gehört regelmäßig zu den glücklichen Top Five. Was können wir von ihnen lernen?

Auch Hygge und Lagom sind natürlich nicht von der Werbeindustrie verschont geblieben: mit schöner Wohndekoration und Kleidung will man uns das “skandinavische Glück” verkaufen. Doch wir werden sehen, dass sich viel mehr als nur ein schöner Wohnstil hinter diesen Konzepten verbirgt. Und dass das Geheimnis dahinter ist, dass es sich eben grade nicht durch Geld kaufen lässt.

Hier sind drei Buchempfehlungen über die skandinavischen Konzepte Lagom und Hygge und wie du sie in dein eigenes Leben integrieren kannst.

Was bedeutet „Glücklichsein“ überhaupt?

Deutschland liegt im Happiness Rating Report der Jahre 2013-2017 durchschnittlich bei 6.84 Punkten von 10 – zwischen Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten (anders gesagt: auf Platz 22) während Dänemark und Schweden regelmäßig auf auf den Plätzen 1-5 rangieren.

Aber was bedeutet dies überhaupt? Und wie will man das erforschen?

Meik Wiking, Forscher am Happiness Research Institut, betont in seinem Buch über die Erforschung von Glück „The Little Book of Lykke“, dass es nicht um das überschwängliche Glücksgefühl geht, oder die völlige Abwesenheit von „Unglück“, auch nicht das monatliche Gehalt oder die materiellen Umstände, sondern um das subjektive Gefühl von Zufriedenheit mit seinem Leben, seinen Beziehungen, seiner Arbeit. In den Umfragen werden u.a. die Qualität der Beziehungen, Arbeitssituation, Work-Life-Balance, das subjektive Gefühl der eigenen Lebensqualität in Augenschein genommen.

Dänemark ist nicht gerade mit dem besten Klima gesegnet und die Dänen zahlen mit die höchsten Steuern in Europa – wie kommt es, dass sie dennoch jedes Jahr auf Platz 1 des Glücksindex landen?

Für Meik Wiking vom Happiness Research Institut in Kopenhagen hat dies viel mit dem dänischen Hygge-Konzept zu tun.

Hygge – Der dänische Weg des Glücks

Hygge könnte man mit heimelig, gemütlich, wohlig in Verbindung mit Geselligkeit übersetzen.

Aber es ist nicht nur ein Wort, sondern es ist Ausdruck einer bestimmten Haltung, einer Lebensweise. Laut Meik Wiking dreht sich in Dänemark alles um Hygge. Ob es hyggelige Cafés und Restaurants sind. Oder hyggelige Wohnung mit hyggeligem Dekor und romantischem Lichtdesign, hyggelige Kleidung, hyggeliges Essen, hyggelige Freizeitgestaltung. Selbst in Gesprächen untereinander ist Hygge omnipräsent.

„We have to state how hyggelig everything is. All the time. And not just in the hygge moment itself. We talk about how hyggeligt it will be together on Friday, and on Monday we will remind each other of how hyggelig Friday was.“

Wiking, Maik: The Little Book of Hygge

Wie kann man sich nun gelebtes Hygge konkret vorstellen?

Ein typischer Hygge-Abend kann so aussehen: Du im Kuschelpyjama mit romantischem Kerzenlicht, die bauchige Keramiktasse mit wohlduftendem Tee schmiegt sich wohlig in deine Hände. Das Licht der Kerzen hüllt dein Zimmer in eine romantische Atmosphäre … eingekuschelt in deine Winterdecke auf dem Sofa, fühlst du dich wie eine wohlige Kugel, während draußen die Schneeflocken im eisigen Winterdunkel tanzen.

Zwar kann man sich selbst einen hyggeligen Abend machen, doch wirkliches Hygge ist noch so viel mehr. Laut Meik Wiking gehören für 80% der Dänen zu einem Hygge-Moment 2-4 Personen, denen man vertraut und wo jeder so sein kann wie er ist. Man lässt es sich gutgehen, jeder ist entspannt und genießt den Moment.

Echtes Hygge könne man sich nicht erkaufen: Je “stylischer” etwas ist, je mehr Prestige oder Geld mit etwas assoziiert wird um so weniger hyggelig ist es:

„You cannot buy the right atmosphere or a sense of togetherness. You cannot hygge if you are in a hurry or stressed out[…]. The more money and prestige is associated with something, the less hyggeligt it becomes. The simpler and more primitive an activity is, the more hyggeligt it is. Drinking tea is more hyggeligt than drinking champagne, playing board games is more hyggeligt than playing computer games, and home-cooked food and biscuits are more hyggeligt than bought ones.“

Wiking, Maik: The Little Book of Hygge, S.179

Es ist die Art das Leben auf gemütliche und entschleunigte Art zu genießen, Achtsamkeit für die kleinen Freuden im Alltag zu haben, seine Zeit mit Freunden und lieben Menschen zu teilen, was Leckeres schmausen, sich ganz und gar wohl in seiner Haut zu fühlen, und einfach zu sein. Anders gesagt: Hygge ist ein Gefühl von Geborgenheit, innerem Frieden, und Gemeinschaft.

Gemütlicher Winterabend vor dem Kamin

Sein Fazit: Was macht also die Dänen zu so glücklichen Menschen?

Ein Großteil liegt an den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Der dänische Sozialstaat reduziert durch seine Maßnahmen Unsicherheiten, Ängste und Stress in der Bevölkerung. Auch ist die Transparenz von Geldflüssen sehr hoch, sodass Korruption vorgebeugt wird. Dies wiederum führt dazu, dass Dänen generell Vertrauen darin haben, dass ihre Steuergelder nicht in die privaten Taschen von Politikern und Lobbyisten wandern, sonder eingesetzt werden um in die Qualität des Gemeinwohls zu investieren.

Vor allem aber sei es die Lebenseinstellung der meisten Dänen, die sich im Hygge-Prinzip verdichtet: der Fokus auf Genuss und Dankbarkeit, die Pflege von Freundschaft, mit Freunden und Familie den Moment genießen, es sich heimelig machen und das Glück im Kleinen und Einfachen finden und es miteinander teilen. 

Und besonders wichtig: diese Lebenseinstellung macht nicht Halt beim privaten Bereich: In der dänischen Unternehmenskultur werden Hygge (›Gemütlichkeit‹) und fællesskab (›Gemeinschaft‹) großgeschrieben. Die Arbeitszeiten gehen selten bis 17 Uhr, wer sich um seine Kinder kümmern muss, kann früher gehen ohne schief angeschaut zu werden. Dänische Unternehmen sind geprägt von flachen Hierarchien. Generell zählen laut Meik Wiking Erfolg, Position und Prestige nicht so viel wie ein respektvolles freundliches Miteinander. Demut und Bescheidenheit sind gern gesehen, während die betonte Zurschaustellung von Postion, Reichtum oder Erfolg um sich von anderen abzuheben als unseriös gilt. Dies sei auch in der Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern zu sehen, was zu einem angenehmen Arbeitsumfeld führe.

Hygge und Lagom: Hund schläft gemütlich auf Sofa in einem Tinyhaus, das nach skandinavischen Wohnkonzept eingerichtet ist. Einfach, aber ästhetisch.
Das Leben in Einfachheit genießen

Leben in Balance: Schwedisches Konzept Lagom

Auch Schweden gehört regelmäßig zu den glücklichen Top Five von 149 Ländern im World Happiness Report. Für Autorin Linnea Dunne liegt das am schwedischen Lagom-Prinzip.

Was ist Lagom?

Wort-Herkunft: Eine beliebte Erklärung ist, es stamme von dem Wikinger-Begriff laget om was so viel wie “für die Mannschaft” bedeute.  Der Legende nach gehe es zurück auf Tradition den gemeinsamen Krug im Kreise der versammelten Mannschaft („lag“ = Mannschaft auf Schwedisch) herumgehen (“om“) zu lassen. Jeder in der Runde nahm ein Schluck – nicht zu viel, nicht zu wenig, sondern gerade so viel, dass es für jeden reichte. Als eine weitere Erklärung dient, dass es von lag (= Gesetz) komme, mit der Bedeutung “richtige Stellung, richtige Ordnung, richtiges Benehmen”.

Die moderne Bedeutung: Nicht zu wenig – nicht zu viel. So etwas wie „Maß halten“ oder „nicht mehr als nötig“ und “genau richtig/passend”. 

Lagom hat außerhalb Skandinaviens v.a. als Konzept im Wohndesign Einzug gehalten: Helles Holz in Kombination mit Weiß und Pastelltönen, klare Linien, puristisches Konzept “weniger ist mehr.”

Doch es ist weit mehr als eine puristische Form von Wohndesign, so Linnea Dunne, es gehe auch um den mentalen Raum:

„[…] Lagom is a great deal about space – about decluttering and simplifying, erasing prejudice and paving the way for honesty. […] about belonging and shared responsibility – not just fitting in, but being part of a greater entity.“ S.9

Sich selbst nicht so wichtig nehmen, dankbar mit dem zu sein, was man hat und zum Leben braucht. Auch der bewusste Umgang mit der Umwelt und das friedliche Miteinander mit anderen Menschen gehören dazu.

Wohnen, Kommunikation und Essen

Klarheit, Einfachheit, Natürlichkeit und Langlebigkeit im Wohndesign für eine wohlige Atmosphäre und einen klaren Geist: In Schweden geht Qualität vor Quantität und kurzlebige Trends. Neben Farben in Weiß und Pastelltönen werden hauptsächlich natürliche Materialien verwendet wie zum Beispiel Holz, Leinen, Baumwolle, Naturstein und handgefertigte Töpferwaren.

Lagom schlage sich auch in der Kommunikation nieder: verhältnismäßige Ehrlichkeit, offene und direkte Sprache dabei aber immer höflich bleiben, wenig über sich selbst sprechen, den anderen zuhören. Dazu gehöre nach Linnea Dunne auch: Emotional lagom – Die Dinge beim Namen nennen, sich aber nicht im Gefühlsstrudel verlieren. Eben die richtige Balance. 

Die lagom-Küche zeichnet sich durch selbst gemachte, gesunde, saisonale Gerichte aus. Hochwertige, ökologische Zutaten und gut ausbalancierte Geschmacksnuancen ergänzen einander. Der Fokus liegt auf Genuss ohne Völlerei – Lagom eben!

Fredagsmys – der Kuschel-Freitag

Was bei den Dänen Hygge ist, ist für die Schweden der Fredagsmys – der Kuschel-Freitag (mys = Gemütlichkeit); Hier sitzen die Schweden mit ihren Lieben im Kuschelpyjama, im besinnlichen Licht von Kerzen, sehen sich einen Film zusammen an oder genießen Brett- oder Kartenspiele zusammen mit Freunden und Familie. Es kann auch ein Sommerpicknick am See oder auf der Wiese sein. Einfach genießen und miteinander teilen.

Fika-Kultur – Arbeitsleben & Unternehmenskultur

Die Schweden legen in jeder Beziehung sehr großen Wert auf Ausgewogenheit. Nichts soll zu viel, aber auch nicht zu wenig sein. Alles Übertriebene löst bei Schweden eher Argwohn als Bewunderung aus. Angeberei oder sich in den Mittelpunkt stellen wird weder im Privaten noch in der Geschäftswelt gerne gesehen. Genauso wenig glauben sie, dass Arbeit sehr hart sein muss, um zu Erfolg zu führen.

Wie bei den Dänen ist den Schweden daher eine Work-Life-Balance wichtig. Die Unternehmenslandschaft Schwedens ist geprägt von 6-Stunden-Arbeitstage & ganz wichtig: Fika-Kultur: die traditionelle Kaffeepause.

In Schweden gilt: effektiv arbeiten aber im richtigen Maß – nicht zu wenig aber auch nicht zu viel, keine Überstunden. Die Einstellung lautet: Jeder tut sein Bestes, zur richtigen Zeit. Über langen Zeitraum hinweg die richtige Balance zu finden ist hier die Devise. Schweden sind fleißig, wollen sich aber nicht stressen lassen. Stressa inte för mycket!(Lass dich nicht stressen!) ist ein Satz, den man häufig in Schweden höre, so schreibt Matthias Kamann auf seinem Blog “Hej Sweden” zur schwedischen Arbeitskultur.

Schwedens Arbeitskultur wäre unvollständig ohne Fika – die traditionellen Kaffeepausen (15min am Vormittag sowie 15 min am Nachmittag und manchmal auch zwischendurch). Linnea Dunne betont, dass mittlerweile auch Studien belegen, dass es der Konzentration und der Arbeitseffekivität dient, wenn man alle 90 min. eine kleine Pause einlegt, und wenn es nur ist, sich die Beine zu vertreten oder die Augen vom Bildschirm zu nehmen und dem Geist eine Ruhepause gönnt. Aber Fika sei noch viel mehr als eine kleine Arbeitspause – es ist Zeit sich mit Kollegen und Vorgesetzten auszutauschen, über Privates oder die Arbeit. Es dient dem sozialen Miteinander und fördert das Zugehörigkeitsgefühl, meist gebe es selbst gemachte Kuchen oder Gebäck.

Dadurch wird der Arbeitsplatz nicht nur ein Arbeitsort sondern auch ein Lebensort.

Flache Hierarchien, föränkring & Konsensentscheidungen

Dr. Eva Charlotte Werner forschte für ihre Dissertation zu den Besonderheiten der schwedischen Unternehmenskultur. Auch sie entdeckte die schwedischen Werte, die dazu führen dass großen Wert auf Ausgewogenheit und Mitbestimmung gelegt werde. Den schwedischen Führungsstil beschreibt sie als konsensorientiert, teamorientiert und nicht-hierarchisch. 

So ist es für einen Schweden auch nicht so wichtig, sich hervorzuheben, selbst wenn er beruflich in einer höheren Position sitzt. Statussymbole sind nicht wichtig. Dienstfahrzeuge der Luxusklasse, Flüge in der teuersten Klasse, teure Hotels oder der Gebrauch von Titeln gelten eher als unseriös.

Eva Charlotte Werner, 2009: 154

Föränkring und Entscheidungsfindung:

Die stark ausgeprägte Konsensusorientierung/Konsensuskultur hängt sehr eng mit der „Entscheidungsfindung“ zusammen. Um sicher zu stellen, dass am Ende einer Entscheidung ein allgemeiner Konsens besteht, wird der Versuch unternommen, möglichst viele Mitarbeiter in den Beschlussfassungsprozess miteinzubeziehen. […] Ziel ist dabei auch, eine bestimmte Idee oder Entscheidung allgemein im Unternehmen zu verankern.Der Verankerungsprozess („förankring“) ist ein sehr wichtiger Prozess im schwedischen Unternehmen. Durch ihn soll gewährleistet werden, dass Beschlüsse bejaht und umgesetzt und nicht sabotiert werden.

Man versucht, möglichst demokratisch zu entscheiden. Mitarbeiter und Führungskräfte setzen sich zusammen und versuchen, wirklich gemeinsam unter Beteiligung aller, zu einer Zielfindung zu gelangen.

Eva Charlotte Werner, 2009: 157

Hier ein Fundstück von einem Interview der deutsch-schwedischen Handelskammer mit dem Geschäftsführer der DB Schenker AG für Ost- und Nordeuropa, Karsten Keller, der folgendes aus seinen Erfahrungen mit der Arbeit mit schwedischen Teams berichtet:

„In Schweden hat man ein Meeting nach dem anderen und es ist wichtig, dass alle ihre Meinung sagen können. Während solcher Besprechungen kann es vorkommen, dass man als Deutscher etwas sagt, was im Prinzip eine Anweisung oder finale Entscheidung ist. Die Schweden in der Runde verstehen das aber ganz und gar nicht so. Sie sagen vielleicht erst einmal nichts, weil sie darüber nachdenken möchten oder schlichtweg zu höflich sind, ihre eigentliche Meinung zu äußern. Als Deutscher deutet man dieses Schweigen als Einverständnis und geht davon aus, dass die Entscheidung jetzt getroffen ist. Die Schweden sehen das Ganze aber nur als einen Vorschlag, der noch nicht einmal gründlich diskutiert wurde.“ 

Karsten Keller, CFO für Ost- und Nordeuropa bei DB Schenker, Interview mit deutsch-schwedischer Handelskammer

Fehlerkultur

 Als Tendenz zeigte sich allgemein die Meinung, dass Fehler nicht nur erlaubt seien, sondern ebenso wichtig seien, um Dinge verändern zu können. Ebenso sei es wichtig, Fehler zu machen, um sich weiterentwickeln zu können. Insgesamt gehen demnach schwedische Unternehmen mit möglichen Misserfolgen oder fehlerhaftem Verhalten unkompliziert um. Eine schwedische Führungskraft berichtet, beruhend auf eigenen Arbeitserfahrungen in einem deutschen Konzern, dass hier besonders die extreme Angst deutscher Mitarbeiter vor Fehlern auffällt.

Eva Charlotte Werner, 2009: 154

Sozialstaat

Während in Deutschland der Mittelstand immer mehr schrumpft, d.h. die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, und der Mittelstand eher ins untere Drittel rutscht als aufsteigt, hat Schweden einen starken Mittelstand und ein gut ausgebautes Sozialsystem.

Gleichberechtigung hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Schweden hat beispielsweise eine der höchsten Quote von Behinderten in Unternehmen.

Lagom, Leben in Balance, Arbeitsplatz auf Dachterrasse eines Tinyhaus mit Blick auf das Meer.
Leben in Balance

Rezept für Glücklich-Sein: Ergebnis der Glücksstudien des Happiness Research Instituts

Meik Wiking stellt in seinem Buch “Lykke” die Essenz seiner bisherigen Forschung vor, die ihn in viele Länder unserer Welt geführt hat auf der Suche danach, was Menschen zu “glücklichen” Menschen macht. Eine kleine Liste, für deren Umsetzung wir selbst viel tun können – durch unsere eigene Einstellung und unsere Eigeninitiative.

Gefühl der Verbundenheit mit anderen

Lieben und geliebt werden

Gefühl von Dankbarkeit

Den Moment genießen, „spielen“ (aktiv sein ohne Ziel, ohne Leistung erbringen zu müssen)

Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit, Wärme (hyggelig)

So sein können wie man ist, sich nicht verstellen (müssen) – Ehrlichkeit & Toleranz mit sich selbst und anderen

Meaningful Life – Leben mit Sinnhaftigkeit

Arbeits- und Gesellschaftsumfeld, das ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen bietet, das Wert auf gelingende Beziehungen (Work-Life-Balance) legt und in dem freundliches Miteinander mehr zählt als Position, Effizienz, Erfolg und Prestige.

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Leseempfehlung!

Hygge und Lagom, Skandinaviens Rezepte für Glück. Drei Buchempfehlungen: The Little Book of Hygge von Meik Wiking; ebenfalls von Meik Wiking: The Little Book of Hygge - The Danish Way to Live Well. Lagom - The Swedish Art of Balanced Living von Linnea Dunne.

Meik Wiking. The Little Book of Hygge. The Danish Way to Live Well. Penguin Random House. 2016.

Ein Wohlfühl-Büchlein, das pures Hygge ausstrahlt: liegt gut in der Hand, gestaltet mit liebevollen Zeichnungen und Fotografien. Meik Wiking versteht es mit einem leichten und humorvollen Schreibstil Hygge zum Leben zu erwecken: Das Büchlein enthält viele Schilderungen aus dem Alltag, es gibt eine Reihe von Rezepten zu Hygge-Gaumenschmeichlern, eine Hygge-Tour durch Kopenhagen mit heimeligsten Orten und Plätzen, und Tipps wie man selbst Hygge zu jeder Jahreszeit in sein Leben holen kann.

Mach es dir gemütlich, sei es bei Kerzenschein vor dem Kamin, auf der Blumenwiese oder am Strand mit Blick aufs Meer – hol dir mit diesem Buch Hygge in dein Leben!

Linnea Dunne. Lagom. The Swedish Art of Balanced Living. London: Gaia, Octopus Publishing Ltd. 2017. 

Ein liebenswert gestaltetes Buch mit ästhetischen Fotografien und liebenswerten Zeichnungen. Im ersten Teil behandelt es was sich hinter „Lagom“ verbirgt, im nächsten wie sich dies im Lebensstil und im Miteinander in Schweden widerspiegelt. Es ist gespickt mit allerhand konkreten Tipps von Freizeitgestaltung über Hausdesign und Kleidungsstil zu ökologischer Nachhaltigkeit und Urban Gardening bis hin zu Koch-Rezepten, die den Wohlfühl-Charakter von Lagom widerspiegeln.

Das 160-seitige Büchlein vermittelt nicht nur mit wertvollen Tipps, wie du Lagom in dein eigenes Leben integrieren kannst, sondern ist an sich ein Wohlfühlprodukt, das man an einem kuscheligen Freitag im Kerzenlicht mit einem wohlduftenden Tee durchblättern kann – einfach weil es ein Seelenschmeichler ist!

Meik Wiking: Lykke – Der dänische Weg zum Glück

In diesem Buch führt der Glücksforscher den Leser durch Die Welt der Glücksforschung. Das Büchlein ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern auch inhaltlich. Klug recherchiert, sympathisch erzählt und mit zahlreichen Illustrationen und Bildern, die das Buch auflockern und dafür sorgen, dass man es immer wieder gerne zur Hand nimmt.

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Weiterführende Links und Literatur

Falls du Kinder hast und denkst: “Als Single kann man bestimmt Hygge leben aber nicht als Eltern!”, dann schau doch mal bei Danish Mom – Nordic parenting and hygge vorbei. Sie gibt Tipps wie dänisches Hygge bei der Kindererziehung – und für dein Wohlbefinden – Wunder wirken kann.

Schwedische Unternehmenskultur – Flache Hierarchien und Konsensentscheidungen: Eva Charlotte Werner. National geprägte Unternehmenskultur am Beispiel Schwedens. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doctor philosophiae. Humboldt-Universität zu Berlin, 2009.

Hej Sweden! – Unterhaltsamer Blog über Leben, Arbeiten und Urlaub in Schweden von Matthias Kamann, der vor über 10 Jahren in Schweden studiert hat und seither dort lebt. Ein schöner Blog für alle, die mehr über schwedische Lebensweise und Kultur erfahren wollen.

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