In dieser Rubrik begeben wir uns auf den Weg in eine abenteuerliche Region voller Vielfalt und Kontraste. Eine Region, die auf unseren europäischen innerer Landkarte zu oft noch ein weißer Fleck ist, jedoch in vergangenen Epochen zum Zentrum von Handel und Wissenschaft gehörte, und in der heute Russland, die Türkei und China um Einfluss wetteifern.
Unter Zentralasien werden im allgemeinen die fünf postsowjetischen Republiken Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan aufgefasst. In mancher Literatur wird aufgrund von sprachwissenenschaftlichen und historischen Überlegungen auch Afghanistan, die Mongolei, Teile Tibets und des Altai sowie die Autonome Provinz Xinjang-Uigur Chinas dazu gerechnet.
Wie alle Versuche die Welt in Kategorien und Theorien zu pressen ist auch diese Einteilung mit Vorsicht zu genießen. Der Gemeinsamkeiten – aber auch der Unterschiede – gibt es viele, sodass jede Einteilung ihre Berechtigung hat.
Was sind also die Gemeinsamkeiten, die diese Region auszeichnet?
Zum einen ist ihre Geschichte durch das Spannungsverhältnis zwischen sesshaften Gesellschaften und Reiternomadischen Steppenvölker sowie den vorherrschenden Sprachfamilien der iranischen und der Turk-Sprachen gekennzeichnet.
Im 4. Jh. v. Chr. gehörten weite Teile der zentralasiatischen Region zum Reich der Perser, welche dann später durch die Eroberungswelle Alexander des Großen zu dessen Imperium gehörten und noch weitere 3 Jahrhunderte unter hellenistischem Einfluss standen.
Später entwickelten sich aus der Region heraus große Imperien, wie z.B. das der Kushan (1. Jh. nach Christus), deren Einfluss bis nach Indien und China reichte, und ab dem 13. Jh schließlich das weitreichende Imperium des Timur, das sich von Indien bis in den Westen nach Anatolien erstreckte.
Damit war die Region schon immer die bedeutendste Verbindung zwischen Ost und West und als Zentrum der Seidenstraße wichtigster wirtschaftlicher Akteur, ein Umschlagplatz für Waren, Erfindungen, Ideen und Religiösen Neuerungen!
Heute findet sich Zentralasien kaum in der europäischen Wahrnehmung wider. Weder in den Medien und selbst im Tourismusbereich gehören sie eher zu den “exotischen” Off-Road-Destinationen. Wissenschaftlich haben die Staaten lange Zeit exemplarisch für so genannte “failed States” und Klan-basierten politischen Strukturen herhalten müssen.
Dabei weist Zentralasien eine enorme Fülle an kulturellem Reichtum, atemberaubender Naturschönheiten, faszinierende Sprachenvielfalt und natürlich richtig sympathische Menschen auf 🙂
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Die Zentralasien-Analysen informieren über politische und wirtschaftlicher und sozialer Entwicklungen in Zentralasien.
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